Dienstag, 12. Mai 2009

Last stop Helsinki

Die letzte Station meiner Reise, Helsinki. Ich hatte geschrieben, dass die Dinge in Japan mich an Deutschland erinnerten, aber Helsinki ist schon fast Deutschland. Genauer gesagt Helsinki ist Schwerin. Es gibt viel Wasser, Backsteinbauten und die weiß verputzten Neoklassizistischen(kA ob die Bezeichnung stimmt) Bauten.

Unterschiede sind dann auf den zweiten Blick doch recht deutlich. Das Wasser ist salzig. Öffentliche Telefone sind hier Münz-Internetterminals mit Skype. Die Sprache ist total unverständlich,aber zum Glück versteht fast jeder Englisch. 3 Tage habe ich hier verbracht, den Jetlag bekämpft und die Stadt angesehen.

Ich habe hier Noemi wiedergetroffen. Die hatte ich auf meinen ersten Flug von London nach New York kennengelernt. Sie war das Wochenende etwas im Stress, weil gerade ein internationaler Capuerra- Kurs in der Stadt war. Noemi hat vor allem wahnsinning viel Energie. Sie tanzte und sang dann auch mal einfach auf der Straße los. Jetzt war sie total im Capuerra-Fieber. Sie wollte mich trotzdem rumführen, aber ich wollte sie da nicht von ihrem Sport abhalten, so dass wir dann abends unterwegs waren.

Am Samstag ging es dann Finnisch essen. Für einen Vegetarier heisst dass, ichhabe mir die Gerichte angeschaut (Fisch und Elch) und dann was ganz unfinnisches gegesseen. War aber trotzdem lecker. Danach ging es zu einem Rockkonzert ins Travastia, die bekanntesten Club Finnlands. Die Band Maj Karma war richtig gut, aber der Text war wohl auch wichtig und sie sangen halt auf finnisch.

Sonntag habe ich dann zusammen mit ein paar Leuten aus dem Hostel, Noemis Empfehlungen abgearbeitet. Wir waren auf einer Insel von Helsinki Suomenlinna, die ganz schön war und sind danach noch in ein Cafe gegangen, das wirklich winzig aber sehr lustig war. Am abend habe ich mir dann den Abschluss des Capuerra Treffens angeschaut. Ich wusste nicht dass da soviel Musik im Spiel ist. Bei den Kämpfern/Tänzern konnte man deutlich sehen, wer das schon lage macht. Während mich die meisten Spiele eher nicht so begeisterten, sah es schon viel spannender aus wenn da die Profis aus London und Brasilien aufeinandertrafen.

Bilder gibt es leider keine eigenen, da ich ja keine Kamera mehr habe. Jetzt sitze ich im Flieger und überlege, was die nächsten Tage alles auf mich zukommt.

Samstag, 9. Mai 2009

Rückblick Toiletten in Japan

Die Toilletten Japans sind eine der Attraktionen auf die man eventuell nicht vorbereitet ist. Da ich keine neuen Bilder machen kann und im Flieger gerade Zeit habe, will ich mal die verschiedenen Attraktionen beschreiben.

Zum ersten trifft man gerade noch an Bahnhöfen oder älteren Gebäuden die Traditionelle japanische Toilette. Statt zu sitzen hockt man sich einfach nur hin. Da ist dann zum einen das Problem mit dem Gleichgewicht und zum anderen das Zielen. Mit etwas Glück hat man eine Stange zum festhalten aber irgendwie verlangt der Toilettengang dann doch mehr Aufwand. Zielen wird besonders erschwerrt wenn man seine Hose noch an den Knien hat und daran vorbei pinkeln will.

Die Washlets hingegen sind die neue Generation der japanischen Toiletten. Das sind Hightechgeräte mit Stromanschluss und vielfältigen Funktionen. Grundlegende Funktionen sind der beheizte Toilettensitz (sehr angenehm), und natürlich die Waschfunktion. Die Waschfunktion kann beliebig komplex werden, bis zum pulsierenden Wasserstrahl mit variabler Stärke, Streuung und Rythmus. Zusatzfunktionen sind wählbäre Musik, Deodorant und die Einspielung von Spülgeräuschen.

Witzige Wassersparmaßnahme ist der Wasserhahn über dem Spülkasten. Bei jedem Spülen läuft das Wasser nicht direkt in den Spülkasten sondern über diesen Wasserhahn. Inzwischen sind die Kontrolleinheiten für die Toiletten abnehmbar und Funkgesteuert. Ob es da wohl schon die ersten Toillettenhacker gibt?

Donnerstag, 7. Mai 2009

Fischmarkt und eine kaputte Kamera

Meine Kamera hat heute endgültig ihren Geist aufgegeben. Nicht nur ich bin mit meinen Gedanken schon zu Hause. Die Kamera hat keine Gründe genannt und den Betrieb nahezu vollständig eingestellt. Ich habe keine Ahnung warum, aber ich vermute, dass irgendwas am Objektiv kaputt ist.

Heute morgen habe ich es dann doch noch zum Fischmarkt Tsujiku geschafft. Da es da um 3 Uhr losgeht war es einfacher die Nacht durch zumachen und mit der ersten Bahn um 5 Uhr morgends hinzufahren. Der Markt ist auf jedenfall riesengross. Man kann alles kaufen was schwimmt. Am beeindruckensten ist natürlich der große Thunfisch. Mit dem war ich in Australien ja noch schwimmen. Hier wird der Thunfisch dann mit sehr scharfen Messern zerlegt; alles von Hand, weil so ein Fisch ja eben auch an die 1000€ kosten kann.

Wir sind da bestimmt zwei Stunden rumgelaufen ohne alles gesehen zu haben. Danach habe ich erstmal von 9 bis 15:00 geschlafen. Ich bin also schon im Rythmus für Finnland.

Dann ging es noch kurz zu einem Tempel um festzustellen, dass meine Kamera nicht mehr will. Nach kurzer Recherche habe ich festgestellt, dass Kameras hier nicht wirklich günstiger sind. Also werde ich bis Deutschland warten und mir eine Kamera mit deutscher Garantie kaufen. Vielleicht funktioniert die Kamera ja irgendwann auch auf einmal einfach wieder.

Mittwoch, 6. Mai 2009

Tokio

Tokio ist bisher eher ernüchternd. Der Dauerregen nimmt mir irgendwie die Begeisterung für die Stadt. Ich bin in einem schönen Hostel, dass die bekannten Capsule-Hotels nachahmt. Auf dem Bild sieht man meine Kapsel. Es ist ganz gemütlich, einigermaßer geräumig und man hat seinen eigenen Lichtschalter.

Ansonsten versuche ich noch etwas Tourist zu sein, abe rim Kopf bin ich wohl schon zu Hause. Mir fehlt etwas die Energie und das Wetter tut sein übriges. Gestern bin ich durch verschiedene Viertel von Tokio gewandert.

Es ist halt eine Großstadt mit viel Glas und Neon. Heute war ich dann am Kaiserpalast. Rein kommt man da nicht, sondern kann sich nur den Garten anschauen. Nach einer halben Stunde ging der Regen wieder los ... Danach bin ich dann noch nach Ginza gegangen, das klassische Einkaufsviertel der Besserverdienenden.

Heute abend muss ich mich jetzt nochmal aufraffen und Fotos von Tokio bei Nacht machen. Gerade war ich nochmal im Onsen um Energie zu sammeln.

Dienstag, 5. Mai 2009

Nara

Gestern war mal ein richtig stressiger Tag. Ich bin von Fukuoka 900 km durch halb Honschu nach Tokio gefahren. Zwischendurch habe ich dann noch in Nara gehalten. Die Shinkansen sind aber auch nicht so super schnell, so dass ich nur 90 min in Nara hatte (inklusive Gepäck loswerden und Ticket für den Rest des Weges kaufen). Gestern und heute sind wieder nationale Feiertage. Alles was sehenswert ist, ist voll mit japanischen Touristen.

Damit war mein Sprint durch die Tempel gar nicht so einfach. Statt Rentners waren diesemal Familien mit Kindern das größte Hindernis. Da fährt einem dann ein Kinderwagen in die Hacken, ständig muss man aufpassen auf niemanden drauf zu treten usw.

In Nara liegen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten alle in einem Park. In dem Park läuft jede Menge zahmes Wild rum, dass man füttern kann. Naja nach 4 Tagen Golden Week und ziemlich vielen Besuchern hatten sich die Viecher wohl schon total überfressen. Wenn doch eines bereit war sich noch einen Keks runterzuwürgen gab es gleich einen Menschenauflauf mit jeder Menge Kameras.

Der Todai-Ji Tempel (doppel gemoppelt Ji heisst wohl Tempel) ist echt beeindruckend; ziemlich gewaltige Ausmaße und das ganze nur aus Holz. Dazu gibt es viele interessante Kleinigkeiten für die ich kaum Zeit hatte.

Dann ging es abends nach Tokio, wo es seit gestern abend konsequent nieselt. Ich freue mich auf zu Hause. Mir wurde Sommer versprochen!

Sonntag, 3. Mai 2009

Fukuoka und der Weg nach Hause

Nächste Woche Montag (11.5.) komme ich wieder in München an. Es ist ein bisschen Vorfreude da und dann auch etwas Enttäuschung dass alles vorbei ist. Morgen früh geht es nach Tokio mit einem Alibi-Zwischenstop in Nara (man muss ja da gewesesn sein). Dann geht es Freitag nach Helsinki, bevor es am Montag dann heim geht. Offiziel ist mein unbezahlter Urlaub schon morgen zu Ende, aber ich baue dann noch 2 Wochen Resturlaub ab.

Jetzt entspanne ich gerade in Fukuoka. Es gibt nicht soo viel zu sehen, ein paar schöne neue Gebäude, wie z.B. den Glaspalast auf dessen Rückseite sich ein Garten befindet. Dazu wieder viel Wasser und noch mehr Menschen.

Ich habe hier in Fukuoka Kimie wiedergetroffen. (Das ist die Japanerin die mir in Thailand so nett geholfen hat.) Sie hat mir heute nochmal Fukuoka gezeigt. Ich war mal in einer dieser Japanischen Spielhöllen und habe mal Pachinko ausprobiert. Ich hab keine AHnung wie man danach süchtig werden kann. Das ist ein extrem langweiliger Kicker, der dies durch Einspielung von Videos und einer monströsen Soundkulisse auszugleichen versucht. Ist hier aber sehr beliebt und man wird vor der Suchtgefahr gewarnt. Dann war gerade noch eine Parade durch die Stadt. Mehrere Stunden lang liefen alle Tanz und Trachtenvereine die Hauptsstraße runter. Leider war die Batterie meiner Kamera dann leer. Ganz wichtig scheint aber das Rhytmusklopfen mit zwei Reislöffeln zu sein ...

Samstag, 2. Mai 2009

Nagasaki

Nagasaki ist wirklich mal eine ganz andere japanische Stadt. Sie liegt so zwischen den Bergen, dass das ganze was Fjord-artiges hat. Die Häuser kriechen die Berge hoch. Die Berge sind wunderbar grün und der Himmel blau. Die Stadt ist durch zogen von mehreren Flüssen, die zwar eingemauert sind, aber wenigstens auf eine schöne Art und Weise. Dazu gibt es alte Steinbrücken um rüberzugehen. Auch in diesem Fluss gibt es wieder eine Unzahl von Karpfen und Kois, die hier ausgesetzt werden. Dann werden zwei Stromschnellen gemauert und schon bleibt der Fisch wo er soll. Sieht dann immer beeindruckend aus, wenn man da gleiche mehrere 40cm Kois sieht.

Nach einer entspannten Ankunft machte ich diesmal erstmal nichts. Im Zug war ich aus irgendeinem Grund auf erste Klasse gebucht, aber damit kann ich leben. Am nächsten Morgen, also gestern, ging es dann zu den Standard Sehenswürdigkeiten. Ganz vorne dabei der Peace Park und das Atomic Bomb Museum. Das ist in Nagasaki viel besser als in Hiroshima. Da sieht man echte Ausstellungsstücke, die ein bisschen mehr vermitteln, was damals passiert ist. Ein paar Knochen, die in Glas eingeschmolzen sind, verbogene und angeschmolzene Stahlträger, sowie viele bedrückende Bilder. Dazu kam noch eine Ausstellung zu Atombombentest (über 2000 gab es) , die bei mir den Eindruck hinterließen, dass ich in meinem Leben noch den Einsatz von Atombomben erleben werden. Ich hab dann doch noch meinen ersten Kranich gefaltet.

Danach ging es in die Stadt, in der sich europäische und chinesische Einflüsse mit der japanischen Kultur mischen. Nagasaki hat einen schöner Hafen mit den ganzen grünen Bergen ringsrum und einer Brücke über die Bucht als Fenster zum Ozean. War ein richtig interressanter Tag.

Abends ging es dann auf eine kostenlose Tour auf einen Berg über Nagasaki. Das wurde vom Hostel angeboten und wie man auf den Bildern sieht, es hat sich gelohnt. Einzig irritierend war das lokale Fernsehteam, das gerade eine kurze Doku über das Hostel drehen wollte.

Danach bin ich dann noch mit ein paar Leuten aus dem Hostel auf ein Bier ausgegangen und habe den lokalen Sake probiert. Sake (Reiswein) kann richtig gut schmecken. Die leichteren Sorten haben wirklich was Weinartiges, die stärkeren Sorten ähneln dann eher Wodka. Dazu habe ich noch etwas japanisch gelernt. Omoro! heisst witzig und wird unterstützt durch die Pistolen Geste immer gesagt wenn jemand gerade was witziges gemacht hat. Ist hier wohl die typische Komiker Geste.